Geschichte

1954 eröffnete die Familie Fistler an der Tiergartenschleuse den Schleusenkrug. An dieser Stelle hatte sie schon vor dem Krieg einen Kiosk mit Getränkeausschank betrieben und die Spaziergänger und Schiffspassagiere mit Eis und Erfrischungen versorgt. Im Zuge des Neubaus der Schleusenanlage kam nun auch die Familie Fistler zu einem festen Gebäude, das dem eigentlichen Schleusenhaus aufgesetzt wurde. Vorausgegangen waren lange Verhandlungen mit den Behörden: Die Wasserstraßen Berlins standen seit Ende des Krieges unter DDR-Verwaltung. So verlief an dieser Stelle die Mauer praktisch horizontal! Im Untergeschoss sorgten die Genossen für reibungslosen Schiffsverkehr, ein Stockwerk darüber genossen die West-Berliner Sonne, Bier und deftige deutsche Küche.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 wurde der Schleusenkrug zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs zwischen den ehemals getrennten Teilen der Stadt. Er erfreute sich weiterhin großer Beliebtheit bei den Berlinern und gewann zunehmend auch internationale Besucher, die die historische Bedeutung und den Charme des Biergartens schätzten.

Heute ist der Schleusenkrug ein wichtiger Teil der Berliner Biergartenkultur und eine beliebte Anlaufstelle für Einheimische und Touristen. Mit seinem gemütlichen Biergarten, dem vielfältigen Speiseangebot und der lebendigen Atmosphäre ist er ein Ort, an dem man die Geschichte und die Geschmäcker Berlins gleichermaßen genießen kann. Der Schleusenkrug hat es geschafft, seinen authentischen Charakter zu bewahren und ist ein lebendiges Zeugnis der bewegten Vergangenheit der Stadt.